Am 11. November 2023 wurde meine Gallenblase entfernt. Wie es zur Gallenblasenentzündung kam, versuche ich im Folgenden zu beschreiben.
Ich weiß noch, was das letzte war, das ich gegessen habe, bevor meine Gallenblase entschied, „hoch zu gehen“*.
Seit dem Tag weiß ich, dass ich meine Gallenblase schon seit ein paar Jahren gespürt habe, hatte mir aber nie etwas dabei gedacht.
Vor der Entzündung:
Wenn ich nachts auf der Seite lag, konnte ich eine Art „ziehen“ im oberen, rechten Oberbauch (aus meiner Sicht) spüren. Ich dachte immer, dass sei ein Überbleibsel einer Gürtelrose, die ich genau in der Gegend vor Jahren mal hatte. Jedenfalls fing dieses Ziehen irgendwann um 2018 an, und gewisse andere Wehwehchen dazu: Angst, Depression und Panikattacken. Es mag zunächst für mich nicht in Verbindung stehen, aber jetzt nach der Gallenblasenentfernung tut es das! Denn seit dem das Organ entfernt wurde, geht es mir physisch und psychisch sehr viel besser. Ich möchte diesen Blog nutzen, über meinen Weg ohne Gallenblase zu berichten.
Die Entzündung:
Ich weiß noch, was ich an dem Tag gegessen habe. Ich wollte zum Mittagessen nur einen kleinen Milchreis essen, weil ich am Abend für meine Familie was deftiges kochen wollte: nämlich Steaks!
Nachdem ich den Milchreis also gegessen hatte – der übrigens auch überhaupt nicht lecker war – fing der „Spaß“ an. Ich wurde sehr müde und im Oberbauch – da wo die Gallenblase liegt, hatte ich eine Verspannung und es zog und brannte. Ich wollte mich nun einfach ins Bett legen, um die Magenverstimmung auszuschlafen, aber es kam anders als gedacht. Etwa 4 bis 5 Stunden krepelte ich in der Wohnung zwischen Toilette und Bett hin und her. Denn ich bekam so starke Schmerzen, die nur schwer ertragbar waren. Die Schmerzen waren stechend, krampfartig und kamen in Wellen und auf dem „Höhepunkt“ waren der obere Rücken und der Oberbauch kaum ertragbar. Ich glaube, so fühlt es sich an, wenn man mit einem brennenden Schwert erstochen wird.
Ich weiß noch, dass ich meinem Ehemann eine wimmernde Sprachnachricht schrieb, als dieser nach Hause kam, rief er dann auch sofort den Notarzt an.
Um die Schmerzen zu ertragen, habe ich mir dann zwei Wärmeflaschen auf den Rücken und auf den Bauch gelegt – dazu gab es warmen Kamillentee. Der aber nach 30 Minuten auch schon wieder den Rückweg antrat. Mir war speiübel und diese Krämpfe waren wirklich furchtbar. Das wünscht man niemanden!
Der Notarzt kam dann auch kurz vor Mitternacht, tastete auf dem Bauch herum (Aua!) und stelle die Diagnose: Gallensteinkollik. – Na, super! Er hinterließ mir Schmerzmittel und verließ die Wohnung mit den Worten „gehen sie morgen unbedingt zu einem Internisten“.
Der nächste Tag
Am nächsten Tag versuchte ich einen Termin bei einem Internisten zu erhalten, was aber in unserem heutigen Gesundheitssystem einem 6er im Lotto entspricht. Also ging ich ersteinmal zum Hausarzt und der schrieb dann eine Einweisung ins Krankenhaus.
Ich konnte noch notdürftig meine Tasche packen, da ich erst einmal nur davon ausging, dass ein Ultraschall gemacht wird und ich dann mit guten Ratschlägen wieder nach Hause gehen könnte. Aber weit gefehlt. Nach 5h Wartezeit in der Notaufnahme, wurde nach einem überraschenden Ultraschallergebnis beschlossen: Sie bleiben heute hier, und wir holen morgen die Gallenblase raus.
Beim Ultraschall wurde nämlich erst meine Steine gefunden (Ich war „steinreich“ – haha.) und dann gab es ein Entsetzen: „Warum ist ihre Gallenblasenwand so dick?!“. 13mm – Normwert ist eigentlich bis zu 3mm.
Da der darauffolgende Tag, dem 10. November dann eher ein Notfalltag war und meine OP kontinuierlich verschoben werden musste (in der ich weder Essen noch Trinken bekam…). Bekam ich am 11. November, mit 1h Verspätung, dann meinen OP Termin.
Wurde dir auch schon einmal ein Organ entfernt? Wie waren deine Krankenhauserfahrungen?
*) Den Ausdruck, dass die Gallenblase hochgeht, habe ich vor der netten Krankenschwester aus dem Krankenhaus mitgenommen. 🙂